Laut ist out

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Lärm ist eines der grössten Umweltprobleme unserer mobilen Gesellschaft. Laut einem jüngsten Bericht des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) sind in der Schweiz rund eine Million Menschen und damit jede siebte Person von Lärm über dem gesetzlichen Grenzwert betroffen. Der Strassenverkehr verursacht mit Abstand die grösste Belastung. Gemäss BAFU betrifft ein Grossteil der Bürgerbeschwerden wegen Strassenlärm überlaute Motorräder, obwohl diese nur einen sehr kleinen Teil der Fahrzeugflotte ausmachen.

 

Wie laut ein Fahrzeug ist, kommt sehr auf den Menschen an, der im Sattel bzw. hinter dem Lenker sitzt. Mit «Beschleunigungsorgien» in kleinen Gängen überschreitet der Töfflärm häufig den massgebenden Grenzwert und ist sogar lauter als der Lärm der meisten Lastwagen. Insbesondere in der Nacht, wenn das Ruhebedürfnis der Menschen am grössten ist, weckt eine Einzelperson mit ihrem Vergnügen nach einem lauten Auftritt, zahlreiche Anwohnende. Neben dem Fahrstil sind Vorrichtungen am Fahrzeug, die hauptsächlich darauf abzielen das Fahrzeug lauter zu machen (beispielsweise Klappenauspuffe), ein grosses Problem.

 

Lärm stört, stresst und macht krank. Übermässige Lärmbelästigung kann anhaltenden seelischen und körperlichen Stress auslösen. Der menschliche Körper reagiert auf störende Geräusche mit der Ausschüttung von Stresshormonen. Blutdruck, Herzfrequenz und weitere Kreislauffaktoren verändern sich negativ. Auch Diabetes und Depressionen können die Folgen von übermässigem Lärm sein. Nächtliche Lärmstörungen sind besonders problematisch, denn das Ein- und Durchschlafen werden gestört und die Tiefschlafphasen verkürzt. Wird man regelmässig im Schlaf von aufheulenden Motoren geweckt, leidet die Gesundheit wie auch die kognitive Leistungsfähigkeit.

Eine Beeinträchtigung der frühkindlichen Entwicklung und Bildung durch Lärm kann lebenslange Auswirkungen auf die schulischen Leistungen und die Gesundheit haben.

Ärgernis in der Nacht kann zu einer Zunahme von Arztbesuchen und Ausgaben für Schlafmittel führen, was sich auf die Familienbudgets und die Gesundheitsausgaben der Länder auswirkt.

 

Quelle: laerm.ch / euro.who.int